Um besondere kunsthistorische Zeugnisse in würdiger und ansprechender Weise zu präsentieren, fasste Verein den Entschluss einen Raum für das kulturelle Erbe zu errichten. Da vor allem sakrale Kunstwerke aus der 1970 abgerissenen alten katholischen Kirche von Brücken einen entsprechenden Platz finden sollten, wurde der Bau in Form einer kleinen Kapelle konzipiert. Entsprechend dem örtlichen und historischen Bezug der Kunstwerke sollte der Bau in der Nähe der Ortsmitte entstehen. Im September 2008 kaufte der Verein von Frau Rosa Dahl ein Grundstück an der Einmündung der Paulengrunder Straße zur Hauptstraße. Am 19. März 2009 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Im Juni 2009 konnte der Rohbau und die Dacheindeckung fertig gestellt werden. Beim Bau wurden Teile und Materialien aus abgebrochenen Gebäuden verwendet. So stammen etwa die Sandsteingewände des Portals und des Rundfensters im Giebel vom ehemaligen Pumpenhaus in Kübelberg, das 1986 abgebrochen wurde.
Wichtigstes Ausstellungsobjekt ist der alte Taufstein vom Jahre 1840 aus der ehemaligen katholischen Dorfkirche von Brücken. 2005 wurde der Stein von Frau Anita Schulten und Familie Doris und Rudi Hollstein gestiftet. Als weitere kunsthistorische Objekte der alten Kirche erhielt der Verein ein Kirchenfenster aus dem Jahre 1899 (Stifter Werner Becker) und eine Figurengruppe von 1892 (Stifterin Camilla Leiner). Des weiteren übergab Hermann Becker eine kleine Messingglocke, die von dem Brücker Albert Müller gegossen wurde. Auch von der Kübelberger Kirche werden Objekte ausgestellt. Kleine Bild- und Texttafeln im Innenraum erläutern die örtliche Kirchengeschichte und weisen auf die Besonderheiten der ausgestellten Kunstwerke hin. Die Mitglieder des Kulturhistorischen Vereins, viele Förderer, Gönner und Freunde haben das Projekt bisher durch Spenden und freiwillige Arbeitseinsätze unterstützt. Die Einweihung des Gebäudes erfolgte am 4. September 2010, die Eröffnung der Ausstellung am 2. Oktober 2011. Schon jetzt setzt das schlichte Bauwerk einen besonderen Akzent im Ortsbild von Brücken. Die Kleine Kapelle kann während der Öffnungszeiten des nahegelegenen Diamantschleifermuseums Brücken besichtigt werden (So 14-17, Di 9-12, Do 14-17 Uhr, Schlüsselanmeldung an der Museumstheke).